Qualifizierung und Begleitung von Einzelvormünder*innen für unbegleitete minderjährige Geflüchtete und Begleiter*innen für junge Volljährige
Mit dem Projekt Frische Brise akquiriert lifeline Ehrenamtliche, die bereit sind Einzelvormundschaften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete oder Begleitungen für junge volljährige Geflüchtete zu übernehmen. Bevor die Ehrenamtlichen eine Einzelvormundschaft oder Begleitung übernehmen, werden sie in Einzelgesprächen darauf vorbereitet. Ferner lernen sie das Schutzkonzept lifelines kennen.
Die Vermittlung der Ehrenamtlichen an die jungen Geflüchteten erfolgt nach Absprache mit dem Jugendamt sowie mit dem Einverständnis der jungen Menschen. Die Übernahme der Begleitung eines jungen Volljährigen erfolgt informell. Eine Einzelvormundschaft für einen unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten wird durch das Familiengericht eingerichtet.
Die Projektmitarbeiter*innen stehen den Ehrenamtlichen über die gesamte Laufzeit in allen Bereichen der Vormundschaft oder Begleitung mit Beratung und Unterstützung zur Seite. Währenddessen gibt es regelmäßige Treffen für die Ehrenamtlichen zum offenen Austausch. Außerdem bietet lifeline Fortbildungen mit externen Referenten an zu Themen wie
- Interkulturelle Kompetenz
- Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) / Vereinseigenes Schutzkonzept
- Asylrecht, Asylverfahren, Aufenthaltsrecht
- Schulische und berufliche Bildungsmöglichkeiten
- Partizipation von Jugendlichen
- Erkennen fluchtspezifischer Traumatisierung
- Psychosoziale Beratung und Konfliktlösungen in Alltagssituationen
- Informationen zu den jeweiligen Herkunftsländern
Damit die Vormünder*innen und Begleiter*innen die jungen Geflüchteten in ihren aufenthaltsrechtlichen Verfahren versiert vertreten und/oder unterstützen können, bietet lifeline jedem/r Vormund*in bzw. jedem*r Begleiter*in ein gründliches, auf den Einzelfall bezogenes, aufenthaltsrechtliches Clearingverfahren an. Dessen Ergebnisse dienen den Vormünder*innen und den Begleiter*innen als Grundlage zur Unterstützung der Geflüchteten in deren aufenthaltsrechtlichen Verfahren.
Da der Bildungsstand der jungen Geflüchteten sehr heterogen ist, werden im Rahmen dieses Clearingverfahrens auch deren persönliche Ressourcen im Bildungsbereich abgeklärt. Ferner gibt es Hinweise auf passende Angebote zu Spracherwerb, Bildung und Ausbildung.
Für das Projekt mit der Laufzeit vom 1.1.2024 bis 31.12.2024 ist gefördert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein, vom Paritätischen Wohlfahrtsverbands Schleswig-Holstein e.V., der UNO Flüchtlingshilfe e.V. und beantragt bei der Deutschen Postcode Lotterie.
Ansprechpartnerin:
Dorothee Paulsen
Tel. 0431 – 240 58 27
dorothee.paulsen@lifeline-frsh.de
In diesem Video berichten Atiq Azizi (aktuell Student an der FH Kiel, als unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter nach Deutschland eingereist) und Konrad Groß (ehrenamtlicher Vormund von lifeline und früher Vormund von Atiq Azizi) über ihre Erfahrung.